Aufruf zur Demonstration und Kundgebung anlässlich des 100. Jahrestages des Ersten Weltkriegs
Gegen die imperialistischen Kriege!
Vor hundert Jahren mussten sieben Millionen Menschen ihre Leben für die Interessen der imperialistischen Länder und deren Suche nach Absatzmärkten und Rohstoffquellen bezahlen. Karl Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, bezeichnete das Verbrechen treffend als „kapitalistischen Angriffs- und Eroberungskrieg“.
Der Krieg begann in Aachen, wo die deutschen Truppen im August 1914 losgeschickt wurden. Deutschland überfiel Belgien und Luxemburg um danach Frankreich anzugreifen. Am Ende erfasste der Krieg 38 Länder in allen Kontinenten. Das Abschlachten der Menschen in unvorstellbarer Grausamkeit wurde de facto industriell durchgeführt, und der Anteil an betroffener Zivilbevölkerung erreichte nie gekannte Ausmaße.
Bis heute hat sich an den wirklichen Gründen für Kriege nichts geändert, denn noch immer geht es um Rohstoffe und Märkte. Krieg ist ein Normalzustand geworden. Wohl aber sind die Begründungen angepasst worden: nun wird für die Menschenrechte, für eine „Verteidigung der Demokratie“, manchmal sogar für das Recht auf Schulbildung gemordet. Die angeblich Begünstigten sterben für „unser Recht“ auf billige Rohstoffe!
Nun sollen Einheiten der Bundeswehr nach Mali und Kriegsmaterial in die Zentralafrikanische Republik verlegt werden. Dagegen protestieren wir! Die Erinnerung an die Schrecken der beiden Weltkriege und an die ungezählten weiteren Verbrechen der Herrschenden gegen die Völker müssen wir heute mit unserem Engagement gegen die aktuellen Kriege verbinden.
Deshalb erinnert die Demonstration durch das Aachener Ostviertel nicht nur an die Vergangenheit, sondern wendet sich gegen die imperialistische Kriegspolitik heute.
Wir rufen alle friedliebenden Menschen auf gegen die Kriegspolitik aktiv zu werden.
Gegen die imperialistischen Kriege! Für eine gerechte Weltordnung!
Keine Militärinterventionen in Afrika! Für ein Europa des Friedens!
Aufrufer:
Deutsche Kommunistische Partei
Partei der Arbeit Belgiens
Neue Kommunistische Partei der Niederlande
Kommunistische Partei Luxemburgs
15. Februar 2014 | Aachen
Bahnhofsvorplatz | 12 Uhr
Zwischenkundgebung Steffensplatz
Abschlusskundgebung Kennedypark
Quelle: news.dkp.de
Thomas Mehner
2. Februar 2014
Liebe Genossinnen und Genossen,
Vorsicht bei der Wortwahl. Es war nicht eine harmlose „Suche“ nach neuen Absatzmärkten, das hört sich so friedlich und normal an und ist etwas für den Kapitalismus auch unter „friedlichen“ Verhältnissen vollkommen Normales. Und die Suche nach Rohstoffquellen ist selbst im Sozialismus etwas vollkommen Notwendiges und Selbstverständliches. Nein, es war – und ist bis heute – der rücksichtslose, brutale weltweite Machtkampf der imperialistischen Großmächte um die Herrschaft auf dieser Erde zum Zweck der maximalen Profiterzeugung, koste es, was es wolle, das Sichtbarwerden des Wesens des Imperialismus. Auch wenn ich den Aufruf insgesamt für goldrichtig halte, das muss man – besonders beim Eröffnungssatz – auch bitte präzise ausdrücken.
Mit roten Grüßen
Thomas Mehner